Im Stadtmuseum „Simeonstift“ Trier fand vom 02. April bis 22. Oktober 2017 die Ausstellung Shibori -Kleider aus japanischen Stoffen- statt.
Für das Begleitprogramm der Ausstellung wurde die Deutsch-Japanische Gesellschaft-Trier e.V. gebeten, einen Beitrag zu erbringen; hierzu wurde ihr der ehemalige Kiosk in der Südallee zur Verfügung gestellt. In diesem „DesignKiosk“ stand, neben flankierenden Ausstellungsflächen, eine Präsentations-Fläche von etwa 110 cm mal 330 cm zur Verfügung.
In Anlehnung an den Japanischen Garten „U raku En“ in den Gärten der Partnerstädte auf dem Petersberg in Trier wurde überlegt einen japanischen Steingarten („Kar San sui“) zu präsentieren.
Nach ersten vereinsinternen Überlegungen wurde der Garten- und Landschaftsarchitekt, der auch den „U Ra Kuen“ entworfen und realisiert hatte, Herr Shigeichi SUZUKI, um Rat gefragt. Nach anfangs zögerlicher Haltung zu dem Projekt, hat sich Herr Suzuki mit dem Gedanken eines Indoor-Steingartens anfreunden können und hat erste Gedanken für die Realisierung entwickelt. Es folgte ein intensiver Gedankenaustausch, insbesondere über die Authentizität eines zeitlich begrenzt aufzubauenden Indoor-Steingartens und die Kosten-Nutzen-Relation. Hierbei entstand der Gedanke eines
Wiederaufbaubaren und transportablen Steingartens, die letztendlich auch realisiert wurde.
Bei einem Besuch im Mai 2017, bei dem unter anderem auch Pflegemaßnahmen im „U Raku En“ durchgeführt wurden, wurden die bis dahin per E-Mail weiterentwickelten Gedanken in die Tat umgesetzt und der wahrscheinlich erste und einzige transportable japanischen Steingarten gebaut.
Keines der Teile, aus denen der Garten zusammengesetzt ist, übersteigt das Maß von 100 cm mal 150 cm und ist damit von Größe und Gewicht transportabel. Die Grundplatte besteht aus zwei miteinander verschraubbaren Teilen bildet das Gerüst des Gartens, auf der die Grundstruktur dauerhaft markiert ist.
Die Steine selbst und ihre genaue Lage auf der Grundplatte sind so exakt markiert, dass ein Wiederaufbau problemlos möglich ist.
Nach Beendigung der Ausstellung im Simeon-Stift wurde der „Kare San Sui“, unter Beteiligung der Deutsch-Japanischen-Gesellschaft Erfurt, an ein Lexus Autohaus ausgeliehen und zierte dort den Ausstellungsraum. Die DJG Magdeburg bat um Ausleihe des „Kare San Sui“, um mit dessen Präsentationen die Diskussion für die Schaffung eines japanischen Gartens in Magdeburg neu zu beleben. Mit Beginn des neuen Jahres 2024 wird der „Kare San Sui“ in der Stadt-Bibliothek in Magdeburg präsentiert.
Text: Georg Dürig